Einfach so in die Welt des Fastpackings zu starten, ist möglich, aber nicht unbedingt empfehlenswert. So wie Mutter Natur, der man beim Fastpacking noch ungeschützter entgegen tritt, sich ständig ändert, ändert sich auch unser Körper und seine Leistungsfähigkeit ständig. Also, schön der Reihe nach.
Hier unsere 9 Einsteiger-Tipps.
1) Kenne Deine Grenzen:
Fange mit Tagestouren an, um auszutesten, wie es ist, mit Rucksack zu laufen und mit sehr leichtem Schuhwerk in Gelände unterwegs zu sein, in dem du bisher Wanderschuhe getragen hast.
2) Ziel:
Suche Dir ein Ziel, dass Du auf alle Fälle schaffen kannst. Einen Gipfel, der keine weite Anreise braucht, die Umrundung eines Bergstocks oder Durchquerung einer Mittelgebirgslandschaft, die Du vielleicht schon kennst. Die Touren sollten erst einmal so kurz sein, dass Du sie in einem Tag schaffst.
3) Streckenlänge:
Man muss kein Marathon-Athlet sein, um Fastpacking zu machen.
Wenn beispielsweise bisher deine längste Laufdistanz 15 Kilometer betragen hat, dann plane erst einmal mit einer Strecke von zehn bis 15 Kilometern. Mache dir keinen Stress. Anders wie bei einem Laufwettbewerb kannst du jederzeit eine Pause einlegen.
4) Gepäck:
Weg mit Allem, was irgendwie Luxus bedeutet. Echte Fastpacker gehen da ziemlich rigoros vor. Sie schneiden überflüssige Riemen oder Gurtmaterial ab, kürzen den Griff der Zahnbürste, verkleinern die Isomatte auf ein absolutes Mindestmaß.
5) Rucksack:
Du willst zwar möglichst wenig dabei haben, aber auch für das Wenige brauchst Du einen Rucksack. Der sollte möglichst leicht sein und gut passen. Es gibt Damen- und Herrenmodelle, Modelle mit mehr oder weniger Außen- und Innentaschen und Riemen, um den Rucksack möglichst eng am Körper zu halten. Du solltest den Rucksack mit Schnallen und Gurten am Oberkörper fixieren können. Es gibt nichts Ermüdenderes, wenn das Gewicht am Rücken auf- und ab hüpft. Je nach Länge der Tour sollte das Volumen des Rucksacks ab 3 bis maximal 20 oder 30 Liter betragen. Für Tagesaktionen reichen 3 bis 15 Liter aus.
6) Wasser:
Flüssigkeit ist mit das Wichtigste überhaupt. Ohne Nahrung kommt man schon noch irgendwie weiter, ohne Getränk relativ schnell nicht mehr. Auch hier spielt eine Rolle, wie lange Du unterwegs sein willst. Ein bis anderthalb Liter solltest Du aber auf jeden Fall pro Tag dabei haben. Mit einem Filter kannst du Wasser aus dem Bach entkeimen und trinkbar machen. Es ist clever, die Flüssigkeit in einem weichen Behälter zu transportieren. Ist der leer, nimmt er keinen Platz mehr ein.
7) Nahrungsmittel:
Auch bei den Kalorien wird gespart. Aber: Zu wenig Essen macht dich schwach, während zu viel Nahrung dich unnötig belastet. Daher macht trockene Nahrung Sinn. Energieriegel, Gels und Nüsse aller Art sind eine gute Möglichkeit, das Gewichts-Kalorienverhältnis günstig zu gestalten. Ein Apfel schmeckt zwar super. Er nimmt aber auch viel Platz weg und wiegt, weil er viel Wasser enthält, relativ viel.
Manche sehen Kochen als Luxus an. Aber eine warme Mahlzeit am Abend und ein Kaffee am Morgen kann dir die dringend benötigte mentale Stärke geben. Dabei kann man auf (relativ teure) Expeditionsnahrung zurückgreifen oder zu Hause Soßen für Nudelgerichte (Nudeln wiegen relativ wenig und bieten viel Energie) vorkochen (viel billiger) und diese in Plastikbeuteln verpackt mitnehmen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Nahrhaft muss das Essen eben sein.
8) Kleidung:
Das Ziel beim Fastpacking ist, so schnell wie möglich unterwegs zu sein. Das macht technische Funktionsbekleidung fast unabdingbar. Hier kannst Du Gewicht sparen. Zum einen, in dem Du Dich wirklich einschränkst. Zum anderen, weil die heutige Laufkleidung extrem leicht und trotzdem hochfunktionell ist. Für eine Eintagesunternehmung gehört wenigstens ein Wechselshirt, ein leichter isolierender Midlayer und eine winddichte Jacke ins Gepäck.
Auch wenn sich ganz harte Athleten trocken laufen: Eine Regenjacke ist kein unnötiger Luxus. Läufst Du mit kurzer Hose können Beinlinge Sinn machen. Sie ersetzen die lange Hose, wenn es kalt wird, und helfen Gewicht sparen. Je erfahrener Du wirst, je stärker, schneller und härter, desto weniger wirst Du an zusätzlicher Kleidung benötigen. Natürlich spielt die Gegend, in der Du unterwegs bist, eine große Rolle: in den Bergen können die Temperaturen schwanken, so dass Du mehr wärmende Bekleidung oder Ersatzwäsche benötigst. Sinnvollerweise verpackst Du die Kleidung wasserdicht.
9) Du trägst deine Angst auf dem Rücken:
Plane, trainiere, aber geh vor allem raus und mache es. Jeder findet über die Zeit sein System, sein eigenes Konzept. Achte darauf, dass du so leicht wie möglich unterwegs bist und denke dran: Angst wiegt und muss getragen werden. Das heißt, je mehr du dich aus Angst vor Unbequemlichkeiten ausstattest, desto mehr musst du tragen.
Über Montane
Montane ist ein britisches Unternehmen, das leichte, atmungsaktive und qualitativ hochwertige Bekleidung für Expeditionen, Bergsportler und Ultra-Athleten herstellt. Montane wurde vor 18 Jahren gegründet und arbeitet eng mit führenden Athleten der Disziplinen Expeditionen, Bergsport, Ultra-Trail Running und Outdoor-Marathon zusammen.
Montane unterstützt verschiedene Ultra Distance Events der Spitzenklasse und engagiert sich bei innovativen Alpin- und Polarexpeditionen. Die Produkte von Montane werden von den führenden Fachhändlern der Outdoor-, Lauf- und Radsportbranche in über 40 Ländern weltweit vertrieben. Weitere Informationen gibt es auf www.montane.co.uk.